Im Rahmen der Ausstellung "Standort_Bestimmung" im Jahr 2021 war Johannes Pfeiffer eingeladen für Jamlitz ein Kunstwerk zu entwickeln und zu realisieren. Mit der großzügigen Unterstützung des Landkreises Dahme-Spreewald (Abt. Kulturförderung) war es nun möglich, das Kunstwerk Klangschwellen wieder aufzustellen.
Johannes Pfeiffer tritt mit diesem historisch beladenen Ort in Dialog.
Von Jamlitz fuhren die Züge auch nach Auschwitz. Die Rampe war die Verladestation in den Tod. Pfeiffer stellt Stahl-Tore zwischen die Bahnschwellen und der Gang darüber bringt die Besucher in den Rhythmus, der notwendig ist, sich der Arbeit und der Geschichte zu nähern.
Die verkohlten und ausgebrannten Stämme wiegen sich stumm im Wind. Man kann sie mit dem Klöppel anschlagen. Der Klang ist dumpf und schwer - wie das, was hier in einem Dorf, wie in vielen anderen, unter den Augen der Dorfbewohner geschah.
Die Wiedererrichtung mit Schülerinnen des Campus am Stift Neuzelle ist eine Möglichkeit, mit der nicht zu leugnenden Geschichte einen Umgang zu finden. Nachdem die Schülerinnen eine Einführung durch die Gedenkstättenmitarbeiter erhielten, waren sie betroffen und wären am liebsten weggelaufen.
Durch die Beschäftigung mit der Thematik durch Kunst (auch sie brannten mit dem Künstler Stämme aus), konnten sie ihren Weg finden, mit den Gefühlen umzugehen und durch ihr Tun diese Erinnerung in eine Form überführen, die der Schwere der Sache gerecht wird.
Ausstellung Bestand und Fiktion
Kunst im öffentlichen Ländlichen Raum in Jamlitz
gefördert mit Mitteln des
Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Forschung des Landes Brandenburg sowie des Landkreises Dahme-Spreewald, der Stiftung Dahme-Spreewald der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam sowie der Gemeinde Jamlitz
in Kooperation mit Jamlitzer Kunstgeschichten
Einsendungen vom Fotoshooting des ARC No 9 (Artur Klinau und Andrij Varabyou; Weißrussland):
Archiv 2022
Fokus Kunst und Kultur // kulturelle Veranstaltungsreihe in der Gemeinde Jamlitz
gefördert von
Landkreis Dahme-Spreewald, der Gemeinde Jamlitz und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse
Archiv 2021
Standort_Bestimmung // 1.8.-29.8.2021 // eine Ausstellung im öffentlichen Raum in der Gemeinde Jamlitz
gefördert von
Landkreis Dahme-Spreewald, der Gemeinde Jamlitz und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse
dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Heinrich Stegemann-Kulturstiftung Hamburg
Jamlitz - im Randbereich des Landkreises LDS im Osten des Landes Brandenburg gelegen, ist voll von Relikten der verschieden konnotierten Vergangenheitsbereiche, die mehr oder weniger im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind. Bislang nur in Teilen aufgearbeitet, sollen diese Vergangenheits- und Zukunftsschichten durch die künstlerischen Interventionen und Handlungen für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Ob Künstlerkolonie und beliebte Sommerfrische in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, Verkehrsknotenpunkt der Holzindustrie oder SS-Stützpunkt und ehemaliges Außenlager des KZ Sachsenhausen oder landwirtschaftlich genutztes Gebiet des aufstrebenden jungen Sozialismus mit kolateralen Enteignungen neben Neugründungen von LPGs und anderen Genossenschaften, birgt Jamlitz mit seiner heute auf 350 Einwohner geschrumpftem Bevölkerung eine interessante Gemengelage von verlassenen und in der der Warteschleife befindlichen Orten, denen man ihre Vergangenheit ablesen kann und sie zuweilen auch gern unlesbar werden lassen würde.
An diesem Ort manifestiert sich Vergangenheit wie Gegenwart und wohl auch ein Teil des heutigen Identitätsproblems vieler Ostdeutscher. "Hier ist es schön!", aber auch verlassen und mittlerweile ohne jede Versorgungsstruktur.
In Jamlitz und Umgebung - zwischen ehemaligem Bullenstall, Wasserturm des stillgelegten Bahnhofs, Schutthaufen der baufälligen Ruine der Gaststätte "Zum Kühlen Grunde", ehemaliger Bunkeranlagen der SS, Wald, Feld und Wiesen, sowie den Atelierstandorten von Walter Kühne, Bianca Comichau (siehe auch www.kuenstler-jamlitz.de), gibt es eine ganze Reihe von Orten unterschiedlichster Vorzeichen und Ausrichtung.
Mit diesen Orten haben sich international und überregional tätige Künstlerinnen und Künstler beschäftigt und formulieren ausgehend von dieser spezifischen Situation neue Zusammenhänge. Sie richten mit ihren Interventionen einen neuen Blick auf das vermeindlich Bekannte.
Reden über Jamlitz: Michael Kurzwelly lud die Jamlitzer*innen zum Gespräch ein. (24.7.2021)
Jamlitz, Dorfplatz 24.7.2021
Michael Kurzwelly_Reden über Jamlitz
Rege Diskussionen zum Istzustand und zu den Wünschen für Jamlitz
Der Künstler im Austausch mit Jamlitzer Bürger*innen
Es gab auch tolle Gespräche untereinander.
Wünsche, Hoffnungen und Ideen für Jamlitz wurden in die Tafel eingetragen.
brandung e.V. - Kunst und Kultur
in der Region Dahme-Spree-Neiße